Gepostet am 05/17/22 7:20 PM · von Finde deine Balance · in Allgemein · Schlagwörter:

In Deinem Kopf tummeln sich jeden Tag 60.-70.000 Gedanken. Nicht alle davon bekommst Du bewusst mit, aber der bewusste Anteil reicht aus, dass wir uns manchmal so fühlen, als hätten wir eine regelrechte Kirmes im Kopf. Blinklicht hier, Lautsprecher da, drei verschiedene Musikfetzen schwirren durch die Luft, ein drehendes Riesenrad, ein andersrum drehendes Karussell. Es ist einfach jede Menge los. Das sieht dann oft so aus: „Hab ich die Kaffeemaschine ausgeschaltet? Ich brauche noch ein Geburtstagsgeschenk für xy. Die Überweisung ist fällig. Ich wollte doch noch Haare waschen. Die E-Mail an xy darf ich auf keinen Fall vergessen. Oh Gott, war nicht die Telefonkonferenz schon vor einer halben Stunde?“ Unsere Gedanken springen hin und her. Im Buddhismus wird daher auch vom Monkey Mind gesprochen. Ich finde das neben der Kirmes ein sehr treffendes Bild. Der Affe, der im Käfig wild durch die Gegend springt. Von oben nach unten, an einem Seil schwingend und von Scheibe zu Scheibe. Dabei immer laut um Aufmerksamkeit kreischend. Und genauso, wie unser Körper regelmäßige Ruhepausen braucht, um gesund und zuverlässig zu funktionieren, tut es unserem Kopf auch gut, mal den Pauseknopf zu drücken.

Abschalten

Wo der Knopf genau ist? Für mich liegt er ganz klar in der Achtsamkeitsmeditation. Dabei lernst Du von Zeit zu Zeit Deine Gedanken ohne Wertung wahrzunehmen und vorbeiziehen zu lassen. Es ist eine wunderbare Methode, um bewusst aus Gedankenschleifen auszusteigen. Effektiv und Einsteigerfreundlich ist dabei die simple Atemmeditation.

Die Atemmeditation

Du kannst diese Mediation überall durchführen, wo Du Ruhe hast und entspannt und aufrecht sitzen kannst. Für den Anfang ist es egal, ob Du die Augen geöffnet auf den Boden 2-3 Meter vor Dir richtest, oder ob Du sie schließt. Nimm erst einmal wahr, wo Dein Körper den Boden berührt. Richte Deine Aufmerksamkeit dann immer mehr auf Deinen Atem. Spüre, wie sich Dein Körper mit dem Ein- und Ausatmen bewegt. Spüre den Luftzug in Nase und Hals. Spüre das Heben und Senken Deines Brustkorbs und spüre wie sich Dein Bauch mit den Wogen der Atmung bewegt. Bündel Deine Aufmerksamkeit dann an der Stelle Deines Körpers, an der Du Deinen Atem am deutlichsten wahrnehmen kannst und bleibe genau dort. Spüre ganz bewusst, die die kühle Luft mit dem Einatmen in Dich hineinströmt und kaum merklich mit dem Ausatmen wieder hinausströmt. Wann immer Du Gedanken wahrnimmst. Werde Dir einfach nur klar darüber, dass Du gerade einen Gedanken hast und richte Deine Aufmerksamkeit dann wieder ganz klar auf Deine Atmung. Für den Anfang kannst Du diese Übung für 5 Minuten durchführen. Am besten stellst Du Dir dafür den Timer Deines Handys. Nach und nach kannst Du die Dauer steigern.

Was Atemmeditation bewirkt

Die Atemmediation hilft Dir bewusster mitzubekommen, wann und was Du denkst. Dadurch, dass Du Deine Aufmerksamkeit in diesem Moment immer wieder bewusst auf Deine Atmung lenkst anstelle weiter in die Gedanken einzusteigen, übst Du das bewusste Aussteigen aus Gedanken. Das kann Dir nach und nach im Alltag helfen Ruhe zu finden, Dich leichter konzentrieren zu können und gezielt aus Gedankenschleifen auszusteigen, die Dich belasten. Dabei gilt: Übung macht den Meister. Nimm Dir am besten täglich Zeit für eine Atemmediation. Mache lieber regelmäßig eine kurze Meditation, als nur sporadisch eine längere Zeit. Denn wie beim Sport auch, trainierst Du so Deinen Geist. Es kommt nicht darauf an, wie oft Du Gedanken hast und es gibt auch nicht die Zielsetzung keine Gedanken mehr zu haben. Es geht um den simplen Prozess wahrzunehmen wenn Du in Gedanken abschweifst und Deine Aufmerksamkeit wieder bewusst auf Deinen Körper, Deine Atmung zu lenken. Dabei ist es völlig normal, wenn das mal besser und mal schlechter gelingt. Ich wünsche Dir eine angenehme Pause in Deinem Kopf!

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